Hühner zeichnen

Sandro Fiscalini | Bildnerisches Gestalten

Es wird Frühling, die Vögel zwitschern, die Knospen spriessen und wir alle merken, dass die Natur trotz Lockdown erwacht.

Im Frühling wird das Huhn immer wieder zu einem Protagonisten der Jahreszeit (unterer anderem auch wegen Ostern).

Kürzlich war in der Presse zu lesen, dass Schweizer Hühner einen Rekord gebrochen haben: Erstmals legten sie im Jahr 2019 über eine Milliarde (1'000'000'000) Eier.

Das ist Grund genug, sich einmal aufs Huhn zu fokussieren.

So vielseitig Hühner auch sind, gestalterisch können sie auf das Dreieck oder einen Halbkreis reduziert werden. Als Zeichnerin oder Zeichner musst du dir nur überlegen, was dein Huhn machen soll: Pickt die Henne grad Körner? Schaut sie sich neugierig um? Oder liegt sie im Nest und brütet Eier aus? Die Handlung des Huhns bestimmt die Lage der Grundform.

Am einfachsten gelingt es, ein Huhn aus einem rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreieck zu zeichnen.

Die Hypotenuse wird zum Rücken des Huhns. Der rechte Winkel stellt entweder die Brust oder die Position der Beine dar. Durch Kippen des Dreiecks wird die Haltung des Huhns definiert:

Weitere stereotype Formen vervollständigen das Huhn: Ein weiteres Dreieck für den Schnabel, Tropfen für die Kehllappen, ein Kreis für das Auge und eine Krone für den Kamm (oder ein Kamm 😉 für den Kamm).

Einzig die Beine und Hühnerfüsse sind etwas komplexer. Die Wahrnehmung wird entsprechend beeinflusst, wenn eine räumliche Wirkung erzielt wird. Das bedeutet, es sollte ein «vorne» und «hinten» geben. Wenn das hintere Bein dunkel gezeichnet wird, entsteht der Eindruck, dass es im Schatten liegt und somit «weiter weg» sein muss.

Hühnerbeine sind geschuppt. Wenn diese Schuppenstruktur zeichnerisch angedeutet wird, verstärkt das den Eindruck, dass es sich um ein Hühnerbein handelt.